Dach-Inspirationen

Das Carport-Dach: Materialien, Dachformen, Zusatzfunktionen und Bauweise


Lesezeit 4'

11.02.2020 von nicole-ziese
Dach-Inspirationen

Das Carport-Dach: Materialien, Dachformen, Zusatzfunktionen und Bauweise


Lesezeit 4'

11.02.2020 - nicole-ziese

Ein Carport besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: dem Fundament, den Stützen und dem Dach, das auf der Unterkonstruktion ruht. Die Hauptaufgabe eines Carports besteht darin, das Auto oder andere Gegenstände vor Regen, Hagel, Schnee, Laub oder herunterfallenden Ästen zu schützen, auch vor zu viel Sonneneinstrahlung. Ein Carport-Dach muss so konstruiert sein, dass es die Witterung zuverlässig und dauerhaft abhält.

Das Carport-Dach: Schutz und Ästhetik

Zusätzlich kommen ästhetische Ansprüche an die Gestaltung des Carport-Daches hinzu. Bauherren sollten sich daher vor dem Bau eines Carports über folgende Aspekte Gedanken machen:

  • Welche Dachform soll der Carport haben?
  • Welche Dacheindeckung möchten Sie verwenden?
  • Soll das Carport-Dach eine Zusatzfunktion übernehmen?
  • Wer errichtet das Carport-Dach?
Ein Carport komplett aus Holz.
Ein Carport komplett aus Holz.

Foto: iStock.com/Matthias Rohrberg

Die möglichen Dachformen beim Carport

Bei der Form des Carport-Daches können Bauherren grundsätzlich zwischen allen gängigen Dächern wählen, die aus dem Hausbau bekannt sind. Jede Dachform hat ihre spezifischen Eigenschaften, die Sie bei der Auswahl bedenken sollten.

  • Flachdach: Viele Standard-Carports besitzen ein Flachdach. Die Konstruktion ist vergleichsweise günstig und einfach. Allerdings kann die Dachentwässerung ein Problem darstellen.
  • Pultdach: Diese Dachform hat lediglich eine geneigte Dachfläche. Wasser fließt hier ungehindert ab.
  • Satteldach: Das Satteldach eignet sich vorrangig für freistehende Carports. Diese Dachform bietet sich an, wenn auch Ihr Haus ein Satteldach hat, um die Optik beider Gebäude aufeinander abzustimmen.
  • Walmdach: Walmdächer kommen insbesondere bei Doppel-Carports infrage. Bei dieser Dachform laufen vier schräge Dachflächen zusammen.
  • Tonnendach: Dabei handelt es sich um ein halbrundes Dach. Die Konstruktion ist recht aufwendig, dafür setzt es ein optisches Highlight.
Ein weißer Carport mit Blechdach.
Ein weißer Carport mit Blechdach

Foto: iStock.com/U. J. Alexander

Carport-Dach: Welche Bedachungsmaterialien eignen sich?

Auch bei der Dacheindeckung ist die Auswahl groß. Wichtig ist, dass jedes Material seine spezifischen Eigenschaften hat, vor allem in Bezug auf folgende Aspekte:

  • Gewicht: Je schwerer das gewählte Material ist, desto stabiler muss die Unterkonstruktion ausfallen.
  • Optik: Einige Dacheindeckungen gelten eher als modern als andere. Zudem gibt es Materialien, die in unterschiedlichen Farben erhältlich sind, während dies bei anderen nicht der Fall ist.
  • Preis: Die Preisunterschiede sind je nach Art der Dacheindeckung groß.
  • Nachhaltigkeit: Die Lebensdauer ist eine zentrale Frage und variiert stark zwischen verschiedenen Materialien.
  • Stabilität/Statik und Robustheit: Die Stabilität hängt zunächst von der Unterkonstruktion ab. Aber auch bei den Dacheindeckungen gibt es Unterschiede in der Belastbarkeit, nicht zuletzt in Bezug auf Schneelasten und starke Winde.

Carport-Dacheindeckungen und ihre Eigenschaften

Für welche Dacheindeckung Sie sich beim Carport entscheiden, hängt von den gegebenen Anforderungen ab. Hier ein Überblick über die gängigen Dacheindeckungen und ihre Eigenschaften:

Carport aus Metall oder Blech:

  • Materialvielfalt: Stahl und Aluminium
  • Formenvielfalt: Wellblech oder Trapezblech
  • Farbvielfalt je nach Metall
  • Robust und wetterfest (unterschiedlich ausgeprägt, ob Stahl oder Aluminium)
  • Starker Lärm bei Regen oder Hagel
  • Problem von Schwitzwasser: An der Unterseite bildet sich Schwitzwasser. Dieses sollte durch eine Vliesschicht absorbiert werden, damit es durch das Wasser nicht zu Schäden an der Konstruktion oder am Auto kommt.
Carport mit Polycarbonat-Dach.
Carport mit Polycarbonat-Dach

Foto: iStock.com/Linjerry

Kunststoff/PU-Wellplatten/Doppelstegplatten:

  • Niedriger Preis
  • Geringes Gewicht
  • Langlebig
  • Lichtdurchlässig
  • Starker Lärm bei Regen oder Hagel

Dachpappe/Bitumen:

  • Niedriger Preis
  • Geringes Gewicht
  • Große Farb- und Formenvielfalt (Bahnen, Schindeln)
  • Einfache Verlegung
  • Standardmaterial
Ein Carport-Dach mit roten Ziegeln.
Ein Carport-Dach mit roten Ziegeln

Foto: iStock.com/U. J. Alexander

Dachziegel/Dachsteine:

  • Große Formenvielfalt
  • Große Farbvielfalt
  • Langlebig
  • Hohes Gewicht
  • Stabile Unterkonstruktion erforderlich
Ein Carport mit Glasdach.
Ein Carport mit Glasdach

Foto: iStock.com/U. J. Alexander

Carport aus Glas:

  • Lichtdurchlässig
  • Modern
  • Recht hohes Gewicht
  • Stabile Unterkonstruktion erforderlich
  • Hoher Preis
  • Starker Lärm bei Regen oder Hagel

Soll das Carport-Dach eine Zusatzfunktion erfüllen?

Neben dem reinen Schutz vor Wind und Wetter kann ein Carport-Dach weitere Funktionen übernehmen, von der Solaranlage bis zur Dachterrasse:

Solar-Carport:

  • Achten Sie auf die Ausrichtung des Daches, damit die Ausbeute der Sonnenenergie ausreichend ist.
  • Die Dachneigung muss auf diese Nutzungsform abgestimmt werden.
  • Solarmodule haben ein hohes Eigengewicht, darum muss die Unterkonstruktion stabil sein. Sie sollten einen Statiker zu Rate ziehen.
  • Prüfen Sie, ob Sie spezielle Förderprogramme zur Errichtung eines Solar-Carports nutzen können.
Mit Solarpanelen wird der Carport zum Energielieferanten.
Mit Solarpanelen wird der Carport zum Energielieferanten.

Foto: iStock.com / Marina Lohrbach

Begrünung beim Carport-Dach:

  • Eine Dachbegrünung stellt eine ökologisch sinnvolle Nutzung des Carport-Daches dar.
  • Sie sorgt für eine naturnahe Ästhetik und lockert so das Umgebungsbild auf.
  • Die Begrünung hat ein hohes Eigengewicht (abhängig von der Wahl der Pflanzen). Denken Sie auch hier an den Rat eines Statikers.
  • Bedenken Sie den Pflegeaufwand für ein Gründach.

Dachterrasse:

  • Eine Dachterrasse auf einem Carport zu errichten, stellt eine optimale Nutzung des Platzes dar.
  • Dachterrassen stellen hohe Anforderungen an die Stabilität, ein Statiker ist Pflicht.
  • Nicht überall ist die Nutzung des Carport-Daches als Terrasse aus baurechtlichen Gründen möglich.
  • Die Dachterrasse muss absturzgesichert sein. Zudem müssen Sie einen geeignetem Zugang bauen.
Ein Carport mit begrüntem Flachdach.
Ein Carport mit begrüntem Flachdach

Foto: Paul Bauder GmbH & Co. KG

Heimwerker oder Fachmann: Wer baut das Carport-Dach?

Ob Sie das Carport-Dach als Heimwerker in Eigenregie errichten können oder dies besser einem Fachmann überlassen, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Handelt es sich bei der Dachkonstruktion um einen fertigen Bausatz (Baumarkt, Online-Handel) oder eine Individuallösung? Im zweiten Fall ist der Dachbau eher eine Aufgabe für den Fachmann.
  • Welche Dachform soll der Carport haben? Ein Flachdach ist vergleichsweise einfach zu errichten, wohingegen ein Tonnendach eine komplexe Aufgabe darstellt, die in die Hände von Dachdeckern gehört.
  • Welche Dacheindeckung möchten Sie verwenden? Eine Eindeckung mit Bitumenbahnen kann ein geübter Heimwerker gut selbst übernehmen. Das Anlegen einer Dachbegrünung hingegen ist recht anspruchsvoll.

Ihr Carport-Dach: Sie haben die Wahl

Ein Carport-Dach lässt sich auf unterschiedliche Arten gestalten. Bauherren haben die Wahl zwischen verschiedenen Dachformen und unterschiedlichen Materialien für die Eindeckung. Je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden, können Sie den Bau selbst übernehmen. Andere Varianten verlangen das Know-how eines Fachbetriebes.