Dachsanierung

Das Dach sanieren: An diese 10 Punkte sollten Sie denken


Lesezeit 5'

16.08.2019 von gabriele-wende
Dachsanierung

Das Dach sanieren: An diese 10 Punkte sollten Sie denken


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16.08.2019 - gabriele-wende

1. Dach sanieren – unbedingt mit realistischem Zeitplan

Überlegen Sie sich eine realistische Zeitplanung für Ihr Vorhaben: Wann sollen die Arbeiten frühestens beginnen, wann soll das neue Dach fertig sein? Legen Sie Eckpunkte für Ihr Projekt fest, damit Sie stets den Überblick über den Fortschritt behalten. Berücksichtigen Sie, dass allein der Abriss beziehungsweise das Abdecken des alten Daches circa 25 bis 35 Prozent der Gesamtzeit in Anspruch nimmt.

Geht es beim Dach Sanieren lediglich darum, es neu einzudecken, ist dies meist innerhalb weniger Tage erledigt. Länger dauert es, wenn Sie Ihr Dach (neu) dämmen oder zusätzliche Reparaturen anfallen. Beachten Sie, dass sich während der Sanierung manchmal zusätzlicher Reparaturbedarf ergibt und planen Sie einen zeitlichen Puffer ein.

Ein alter, abgedeckter Dachstuhl
Ein alter, abgedeckter Dachstuhl

Foto: iStock.com / altmodern

2. Die Kosten planen

Ein zentraler Punkt, wenn Sie Ihr Dach sanieren, sind die Ausgaben und deren Finanzierung. Leider ist eine allgemeingültige Aussage zu den Kosten einer Dachsanierung kaum möglich. Jedes Projekt ist unterschiedlich, die Kosten hängen von vielen Faktoren ab, je nachdem, wie groß, komplex und in welchem Zustand das Dach ist.

Stellen Sie in Ihrer Planung die einzelnen Maßnahmen und Kosten genau auf. Die Kostenaufstellung liefert nicht nur einen guten Überblick über das, was finanziell auf Sie zukommt, sondern berücksichtigt zudem eventuelle Mehrausgaben. In den meisten Fällen kommen im Zuge des Baufortschrittes Mehrkosten auf Sie zu, zum Beispiel durch zusätzlich notwendige Arbeiten an der Dachkonstruktion. Im Vorlauf einer Dachsanierung lassen sich nicht immer alle Eventualitäten erfassen.

Denken Sie auch an infrage kommende Versicherungen, zum Beispiel eine Photovoltaikversicherung für eine neue Solaranlage.

3. Nach Fördermöglichkeiten suchen

Das Dach zu sanieren, ist kostspielig. Doch es gibt immer noch einige Zuschüsse von staatlicher Seite, zum Beispiel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Unterschiedliche Programme helfen bei der Sanierung und schonen gleichzeitig Ihr Portemonnaie. In manchen Fällen existieren auch Fördermittel von Kommunen und Gemeinden. Informieren Sie sich über Fördermöglichkeiten für Ihr neues Dach.

Das Dach sanieren: Auf dem Dachboden
Das Dach sanieren: Auf dem Dachboden

Foto: iStock.com / zazamaza

4. Dach sanieren – und mehr? Chancen nutzen

Denken Sie vorab darüber nach, inwiefern das neue Dach Ihr Heim bereichern kann. Womöglich lässt sich die Gunst der Stunde nutzen, mehr aus Ihrem Zuhause zu machen. Denkbar ist zum Beispiel, dass Sie durch einen Dachausbau neuen Wohnraum schaffen. Durch eine Dachaufstockung gewinnen Sie Wohnraum in der Höhe. Der Bau eines Balkons oder einer Dachterrasse gibt dem Gebäude nicht nur ein neues Äußeres, sondern ist insgesamt ein großes Plus für Ihre Lebensqualität.

5. Experten finden und Angebote einholen

Sind die ersten Fragen geklärt, können Sie weitere Schritte in Angriff nehmen. Es geht darum, die geeigneten Experten zu finden. Ob Energieberater, Dachdecker, Zimmerer, Spengler, Statiker: Denken Sie darüber nach, welche Fachleute Sie brauchen und holen Sie entsprechende Angebote ein. Überlegen Sie, ob Sie einen Architekten oder Bauingenieur als zentralen Ansprechpartner beziehungsweise Bauleiter engagieren. Nützlich ist zudem die Unterstützung durch einen erfahrenen Dachdecker, der die Komplettsanierung koordiniert.

6. Wann eine Baugenehmigung erforderlich ist

Eine Baugenehmigung ist dann relevant, wenn Sie größere Baumaßnahmen beziehungsweise bauliche Veränderungen am bestehenden Objekt vornehmen. Das kann zum Beispiel eine Dachaufstockung, die Erneuerung des Dachstuhls oder der Einbau einer Gaube sein. Besonderheiten bestehen bei denkmalgeschützten Gebäuden oder bei Ortsbilderhaltung. Der Bauherr ist hier in der Bewilligungspflicht. Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen Sie ohne Bewilligung das Dach sanieren können. Informieren Sie sich rechtzeitig, was erlaubt ist und was nicht. Ansprechpartner ist die zuständige Baubehörde in Ihrer Region.

Das Dach sanieren: Ein Mann dämmt ein Dachfenster
Das Dach sanieren: Ein Mann dämmt ein Dachfenster

Foto: brizmaker / Shutterstock.com

7. Dach sanieren heißt vor allem dämmen

Die sogenannte Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt die Wärmedämmung am Haus. Die EnEV verpflichtet Eigentümer und Käufer in vielen Fällen dazu, ihr Haus und damit auch ihr Dach energetisch zu sanieren. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, was in Ihrer Situation gefordert ist und ziehen Sie einen Energieberater zu Hilfe.

Grundsätzlich kommt eine energetische Dachsanierung bei jeder Dachform in Frage, egal, ob Sie ein Flach-, Walm- oder Satteldach haben. Es existieren unterschiedliche Arten der Dachdämmung. Je nach Lage der Dämmung ist eine Aufsparrendämmung, eine Zwischensparrendämmung und eine Untersparrendämmung möglich. Ein Sonderfall ist die Einblasdämmung. Einzelne Varianten der Dachdämmung lassen sich miteinander kombinieren.

8. Gauben und Dachfenster

Sie wollen Ihr Dach sanieren und dabei Wohnraum und Licht im Dachgeschoss gewinnen? Dann kommen für Ihr neues Dach Gauben oder Dachfenster in Betracht. Eine Dachgaube ist meist teurer, schafft aber zusätzliche Wohnfläche. Ihr Haus erhält ein neues Erscheinungsbild, die Form des Daches verändert sich. Dachfenster sind die preiswertere Lösung. Sie sorgen gleichermaßen für Helligkeit, liefern aber keinen zusätzlichen Platz. Es gilt abzuwägen, was für Sie die geeignetere Variante ist.

FLACHDACHGAUBE: Die Dachneigung der Flachdachgaube liegt bei etwa fünf Grad. Damit ist eine Ziegeleindeckung in den meisten Fällen nicht möglich. Stattdessen verwendet man Metalldeckungen (Kupfer, Titanzink) oder eine Flachdachabdichtung (Kunststoff, Bitumen). Sie müssen ein Mindestgefälle einhalten, sonst kann kein Wasser abfließen. Die recht einfache Konstruktion wirkt sich positiv auf die Baukosten aus und eignet sich sowohl für klassische als auch moderne Gebäude.
FLACHDACHGAUBE: Die Dachneigung der Flachdachgaube liegt bei etwa fünf Grad. Damit ist eine Ziegeleindeckung in den meisten Fällen nicht möglich. Stattdessen verwendet man Metalldeckungen (Kupfer, Titanzink) oder eine Flachdachabdichtung (Kunststoff, Bitumen). Sie müssen ein Mindestgefälle einhalten, sonst kann kein Wasser abfließen. Die recht einfache Konstruktion wirkt sich positiv auf die Baukosten aus und eignet sich sowohl für klassische als auch moderne Gebäude.

Foto: Peter de Kievith / Shutterstock.com

9. Die Auswahl des Bedachungsmaterials

Eine der wichtigsten Fragen beim Dach Sanieren gilt dem Bedachungsmaterial. Hier haben Sie viele Möglichkeiten. Von Reet über Holz bis zu Blechen, Schindeln und Schiefer reicht die Bandbreite. Bei einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe können Sie sich erkundigen. Sie finden eine große Palette an Produkten mit unterschiedlichen Strukturen, Farbtönen und Formen. Es gibt zahlreiche Muster und Verlegoptionen, sodass Sie Ihrem Haus ein individuelles Haupt verleihen können.

10. Sehen Sie das große Ganze

Wichtig: Betrachten Sie das Dach immer als Teil eines Gesamtkonzeptes. Dach und Fassade müssen zusammenpassen und einen einheitlichen Stil bilden, sonst kommt das schönste Dach nicht zur Geltung. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung umliegende Häuser. Ihr Heim sollte nicht wie ein Fremdkörper in der Umgebung wirken. Wenden Sie sich auch hier an einen Fachmann, der Ihnen zum Beispiel mit dreidimensionalen Simulationen am Computer die Entscheidung erleichtern kann.

Im Folgenden noch einmal alle Punkte zum Thema „Dach sanieren“ in der Übersicht:

  1. Realistischer Zeitplan
  2. Kostenplanung & Finanzierung
  3. Fördermöglichkeiten suchen
  4. Chancen nutzen (Dacherweiterungen)
  5. Experten finden & Angebote einholen
  6. Baugenehmigung klären
  7. Energetisch dämmen
  8. Gauben & Dachfenster
  9. Bedachungsmaterial auswählen
  10. Das große Ganze sehen

Auch noch wichtig: Bei der Sanierung kann man einiges falsch machen – und dann wird es doppelt teuer: Welche Schäden drohen bei einer unsachgemäßen Dachsanierung?

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