Dachaufstockung

Den Dachboden ausbauen: So gelingt der Innenausbau unter dem Dach


Lesezeit 3'

19.07.2019 von simone-orlik
Dachaufstockung

Den Dachboden ausbauen: So gelingt der Innenausbau unter dem Dach


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19.07.2019 - simone-orlik

Wohnraum ist knapp. Doch unter dem Dach ist oft noch Platz. Die Lösung? Den Dachboden ausbauen! Doch dabei muss Einiges bedacht werden. Bei sorgfältiger Planung bringt ein Ausbau des Dachbodens jedoch schicke Nutzungsmöglichkeiten für Ihr Heim, vom Kinderzimmer bis zum Elternschlafzimmer, vom Heimbüro bis zum Bad.

Zunächst benötigen Sie den Grundriss der gesamten Fläche, um planen zu können. Häufig sind unter dem Dach noch keinerlei Wände eingezogen, sodass Sie es mit einer großen, leeren Fläche zu tun haben. In manchen Fällen geben vorhandene Dachflächenfenster, eine Treppe oder ein Kaminschacht bereits eine grobe Struktur vor.

Viele Möglichkeiten, das Dachgeschoss zu nutzen

Wofür lässt sich das Raumangebot ganz oben nutzen? Beliebt ist das Elternschlafzimmer unter dem Dach, mit einem dazugehörigen Bad und einem begehbaren Kleiderschrank. So schaffen die Erwachsenen ein kleines Reich für sich. Auch Arbeitszimmer, Räume für Kinder oder ein Hobbyraum lassen sich direkt unter dem Himmel unterbringen. Vielleicht möchten Sie auch eine Anliegerwohnung schaffen? Ein Dachboden lässt sich bei entsprechender Größe problemlos in eine kleine Wohnung verwandeln – Küchenzeile, Schlafraum und Badezimmer inklusive.

Im Internet und in Fachmagazinen finden Sie schier unendliche Ideen rund um den Dachbodenausbau. Unser Tipp: Planen Sie am besten zusammen mit einem Fachmann die Aufteilung der zukünftigen Räume. Vor allem Architekten haben einen guten Blick für außergewöhnliche Ideen und die optimale Raumaufteilung.

Die Trockenbauweise eignet sich auch für den Ausbau des Dachbodens.
Die Trockenbauweise eignet sich auch für den Ausbau des Dachbodens.

Foto: iStock.com / FluxFactory

Die Trockenbauweise: Ideal für den Dachbodenausbau

Für den Innenausbau ist die Trockenbauweise heute Standard. Auch Dachböden lassen sich auf diese Weise vergleichsweise leicht gestalten. Beim Trockenbau verwendet man meist leichte Gipskartonplatten (Rigips), die man zusammen mit einem Ständerwerk aus Holz oder Metall für den Innenausbau nutzt. Ökologisch interessante Alternativen sind Lehmbau-, Holzfaserdämm- oder Strohbauplatten. Mit der Trockenbauweise lassen sich beliebig Trennwände ziehen, Türen einbauen, Nischen und Raumteiler gestalten oder Dachschrägen verkleiden. Die aus dem Innenausbau resultierenden Ausbaulasten sind im Regelfall so gering, dass Sie die Statik des Hauses nicht überprüfen beziehungsweise anpassen lassen müssen.

Landhausstil oder Minimalismus?

Wenn Sie den Landhausstil lieben, lassen Sie die Holzbalken des Daches in der Decke sichtbar. Als Fan eines minimalistischen Looks können Sie die Deckenbalken hingegen mithilfe der Trockenbauplatten in der Decke verstecken. Kabel für Strom oder Sanitär kommen ebenfalls dezent ins Innere der Wände. Die Trockenbauweise ist nicht nur günstig und leicht realisierbar, sie sorgt durch ihre Dämmstoffe auch für Wärme-, Schall- und Brandschutz. Darüber hinaus eignet sie sich für Feuchträume wie Bäder und Küchenzeilen. Hier sollten Sie sich beim Umbau allerdings von einem Fachbetrieb helfen lassen, da für Feuchträume bestimmte Materialkombinationen vonnöten sind.

Was tun mit dem Kniestock?

Eine Herausforderung, wenn Sie Ihren Dachboden ausbauen, stellt häufig der sogenannte Kniestock dar. Vereinfacht gesagt ist ein Kniestock der Teil der gemauerten Außenwand, die über die oberste Decke hinausgeht. Die Höhe des Kniestands ergibt sich aus dem Abstand der Decke, also des Dachgeschossbodens, zum Ansatz der Dachschräge. Je höher der Kniestock, desto mehr Stellfläche steht unter der Dachschräge bereit.

Um eine gut nutzbare Wohnfläche zu erhalten, sollte der Kniestock im Neubau mindestens 40, eher 80 Zentimeter hoch sein. In Altbauten finden sich niedrigere Höhen. Die Flächen unter der Schräge lassen sich dennoch nutzen, indem Sie mithilfe des Ständerwerks eine vorgezogene Wand einziehen. Damit schaffen Sie einen dahinterliegenden Stauraum für Koffer, Weihnachtsdekoration oder anderes Allerlei. Eine Kniestocktür ermöglicht den Zugang.

Auch der Fußboden gehört zum Innenausbau. Wichtig ist hier vor allem eine Lärmdämmung.
Auch der Fußboden gehört zum Innenausbau. Wichtig ist hier vor allem eine Lärmdämmung.

Foto: iStock.com / RichLegg

Dachboden ausbauen: an die Dämmung denken

Wenn Sie Ihren Dachboden ausbauen, spielt stets die Dämmung eine wichtige Rolle. Nicht nur die des Daches, sondern auch des Fußbodens. Der Artikel „Durch einen Dachausbau neuen Wohnraum schaffen“ behandelt das Thema Dämmung näher. Ein anderer wesentlicher Punkt ist das Tageslicht, je nachdem, ob Sie großzügige Dachflächenfenster, Gauben oder Dachfenster mit Balkon verbauen. Achten Sie bei der Planung darauf, dass möglichst jeder Raum eine natürliche Lichtquelle erhält.

Selber ausbauen oder den Profi ranlassen?

Viele Eigentümer fragen sich, ob Sie den Ausbau des Dachgeschosses selbst übernehmen können. Tatsächlich können erfahrene Heimwerker einiges in Eigenleistung erledigen – sofern die nötige Zeit und Geduld vorhanden ist. Kompliziertere Ausbauten wie Anschlüsse rund um Dach und Fenster oder den Ausbau des Badezimmers in Trockenbauweise sollten Sie lieber dem Fachmann überlassen. Das hat nicht zuletzt versicherungstechnische Gründe, wenn es doch einmal zum Schaden kommt. Ansprechpartner hierfür sind Trockenbauer, Schreiner, Maler und Spezialisten für den Badezimmerausbau.

Planen Sie eine Dachaufstockung? Hier finden Sie hilfreiche Informationen dazu, wie Sie neuen Wohnraum in der Höhe gewinnen.

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